„Unsere Böden – wir stehen drauf!“

Einladung zum Feldtag „Klima-Resilienz“ am Samstag, 27. Mai 2023, nach Mittelsinn

Die Referenten des Feldtags sind die Agraringenieure Hans Koch (Hallstadt) und Dieter Knakowski (Schöllkrippen).  Koch forscht seit Jahren zur Klima-Resilienz. Er propagiert unter anderem natürliche Maßnahmen wie die Untersaat genau definierter Pflanzengesellschaften. Der 100-Hektar-Betrieb Christbaum Klug hat vor vier Jahren auf die Untersaaten-Methode umgestellt. Knakowski ist Bodenkundler und amtlicher Bodenschätzer. Einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde er vor zwei Jahren mit seiner Entdeckung eines Schwarzerdevorkommens (Tschernosem) bei Gaukönigshofen im Ochsenfurter Gau. Es ist das einzige Vorkommen in Bayern und eines der fruchtbarsten weltweit.

Dieter Knakowskis Hauptthema in Mittelsinn werden die Möglichkeiten zur Standortoptimierung bei solchen Grenzertragsböden wie im Spessart sein, also die Förderung der Humusbildung und der Wasserhaltekraft des Bodens. Exemplarisch wird ein Bodenprofil, das einen Meter tief reicht, die Abläufe im Boden zeigen und Licht in die Welt unter unseren Füßen bringen. Erklärt wird, welchen Einfluss die Bearbeitung, Fruchtfolgen und Wetterereignisse auf die verschiedenen Bodenarten haben.

Hans Kochs Thema ist „Boden einfach gut machen“. Böden sind die Lebensgrundlage für Mensch, Tier und Pflanzen. Sie speichern Kohlenstoff, Nährstoffe und Wasser; sie sind die Basis der landwirtschaftlichen Produktion. Der Feldtag gibt Antworten auf die Fragen: Wie lässt sich die Infiltrationsleistung der Böden verbessern, wie ist Staunässe zu vermeiden, wie können Starkregenereignisse verkraftet und über die Kapillarität sogar genutzt werden, wie lassen sich Nährstoffe wie der Stickstoff aus der Luft für den Boden bzw. die Bodenlebewesen verfügbar machen, wie können die Nährstoffverhältnisse für ein gesundes Pflanzenwachstum ausbalanciert werden, wie lassen sich die Makro- und Mikro-Erosion vermindern, wie kann man Bodenorganismen (Tiere, Bakterien, Pilze, Archaeen, Algen und Protozoen) fördern?

Ebenfalls beim Feldtag dabei ist Manuel Ursel (Bergtheim), der die Einsatzmöglichkeiten großer Drohnen in der Landwirtschaft demonstrieren wird.

Veranstalter:  Christbaum Klug GbR  in Zusammenarbeit mit den Agraringenieuren Hans Koch (Hallstadt) und Dieter Knakowski (Schöllkrippen) Der Feldtag beginnt am Samstag, 27. Mai, um 9 Uhr und dauert bis gegen 16 Uhr. Er findet an der Scheune am Bergsee in 97785 Mittelsinn, Lkr. Main-Spessart, statt (die Zufahrt ist beschildert). Die Teilnahmegebühr beträgt 200 Euro zzgl. Mehrwertsteuer.
Anmeldungen per E-Mail an: uwe.klug@christbaum-klug.de

Ufo überm Christbaumdorf gesichtet

Wie eine Drohne Christbaumproduzenten hilft Naturschutz zu betreiben

Schon häufiger konnte man die „Riesendrohne“, die wie ein Ufo anmutet, über Mittelsinn fliegen sehen.
Dieses Mal war sie Programmhöhepunkt des ersten Boden-Kompetenz-Tages, den wir zusammen mit Hans Koch vom Landwirtschaftlichen Agraringenieurbüro für Bodensystemleistungen Koch (LaWiBeKo, München) ausgerichtet haben.  Drohnenpilot Manuel Ursel (agrar-copter.de, Bergtheim/Unterfranken) stellte in unseren Kulturen eines der drei größten Fluggeräte dieser Art in Deutschland vor, die erst vor vier Monaten die Zulassung für den Flugbetrieb erhalten haben.
 

Hans Koch und Manuel Ursel befüllen die Drohne mit der für unseren Boden speziell zusammengestellten Zwischenfrucht. Die Drohne mit einer Arbeitsbreite von 7 m, einer Arbeitsleistung von bis zu 8 ha/Std. ist 80 kg schwer, davon sind 30 kg Nutzlast.

Drohnenpilot Manuel Ursel demonstriert dem Fachpublikum die programmierte Flugbahn in Schleifen quer zum Hang. Wenn die Akkus mit Strom aus Pflanzenöl geladen werden, verläuft der ganze Prozess CO₂-neutral.

Das zukünftige „technische Team“ in unserem Christbaumanbau: Eine Drohne zur Ausbringung von Untersaaten und Dünger und unser Portaltraktor zur Pflege der Untersaaten

Um jedoch einen möglichst großen Erfolg mit der neuen Technik zu erzielen, ist eine Bodenanalyse dringend zu empfehlen, wie Bodenfruchtbarkeitsexperte Hans Koch in dem Intensivseminar detailliert erläuterte. Er gab Handlungsempfehlungen wie man die Folgen des Klimawandels mildern und dennoch bessere Erträge erzielen kann. Der Schlüssel dazu sind sogenannte „dienende Pflanzen“ als Untersaat zwischen den Weihnachtsbäumen, die den Verzicht auf Kunstdünger und Herbizide ermöglichen sollen. In einem Pilotprojekt haben wir vor 3 Jahren als erster deutscher Christbaumproduzent mit der Erprobung der Untersaaten in Weihnachtsbaumkulturen begonnen und verzichten inzwischen komplett auf Herbizide.
 

Hans Koch demonstriert die starke Bodendurchwurzelung durch „dienende Pflanzen“. Pro Quadratmeter haben sich bis zu 800 Pflanzen angesiedelt, darunter zahlreiche „Bienenpflanzen“.

Voraussetzung aller Maßnahmen sind wiederkehrende Bodenproben. 70 verschiedene Bodenarten in Deutschland erfordern unterschiedliche Mischungen von Untersaaten. Mitgebrachte Bodenproben der Teilnehmer wurden von Hans Koch analysiert.

Unser neuester Versuch: Gequetschte Leguminosen, die wir in diesem Frühjahr als biologischen Düngerersatz erstmalig getestet haben. Eine mögliche Alternative bei einer Vervierfachung des Düngemittelpreises.

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Europaweit einzigartiges Pilotprojekt: Klimaschutz durch Christbaumanbau

Vor dem Hintergrund der neuen Düngemittelverordnung und dem Insektenschutzprogramm suchten wir nach alternativen Bewirtschaftungsmethoden.

Mit der Anschaffung des Portaltraktors - noch ein Prototyp - wurde eine Viertelmillionen in den Klima- und Umweltschutz investiert. Spezielle Untersaaten fördern das Bodenlebewesen, die Humusbildung und verbessern die Wasseraufnahme im Boden (100 l Wasser je m²/Jahr allein über den Tau). Sie speichern das Treibhausgas Kohlendioxid im Boden, regulieren die Bodentemperatur, sind damit Frostschutz für die Christbäume, gleichzeitig Insektenweide und Lebensraum für Vögel.

Der neue Portaltraktor pflegt diese Untersaaten zwischen den Christbaumreihen durch mulchen oder walzen. Dadurch wird auf natürliche Weise gedüngt und wir können auf Herbizide ganz verzichten.
 
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Der Portaltraktor wird der Öffentlichkeit und der Presse vorgestellt.

Der Portaltraktor legt zwischen den Reihen einige Zentimeter über dem Boden die Untersaaten um, ohne sie zu zerstören.

Uwe Klug (Mitte) freut sich mit Manuel Haaf (links, Baumschuler im Betrieb Klug) und Hans Koch (rechts, Projektbetreuer und Zwischenfruchtexperte der BayWa München) über die neue Technik

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